Montag, 30. Januar 2012

20.01. Hampi-Island


Heute nehme ich mir vor auf “meiner” Flussseite zu bleiben und mit den Hanuman Tempel anzusehen. Dabei handelt es sich um einen Tempel der einen mehr als 600 Stufen Überwindung kostet bis man ihn erreicht hat.
Blick auf den Hanuman Tempel von Hampi aus
Die mehr als 600 Stufen

Diese Mühe nehmen erstaunliche Mengen von Gläubigen auch im hohen Alter auf sich. Ich reihe mich ein und staune über das hohe Tempo indem die Stufen von den Indern angegangen werden. Mehrere mit hochrotem Kopf rastende Europäer werden von den bestimmt doppelt so alten Indern überholt und so sind wir zügig auf dem Gipfel des Berges und damit am Tempel angekommen. Der Blick ist fantastisch. Die verwunsche Landschaft offenbart sich vollends. Eine wunderschöne Kombination aus großen scheinbar wahllos von einem Riesen angeordneten Granitfelsen und dazwischen grüne Reisfelder.



Auf dem Berg leben diverse Affen die scheinbar mit sich selbst beschäftigt wild in der Gegend herumtollen.

Als ich jedoch unvorsichtiger Weise einige Bananen herausholte hatte ich größte Mühe meine Besitzansprüche durchzusetzen. Erst als der Anführer der Affenbande eine kalte Dusche aus meiner Wasserflasche abbekam herrschte Ruhe. Gegessen habe ich die Bananen trotzdem erst später.
Weiter ging es mit dem Fahrrad nach Anegundi. Einer kleinen Stadt die in früheren Zeiten ebenso ein bedeutender Königssitz gewesen ist. Die Stadt zeigt noch heute die alte Stadtmauer und auch in ihrem Inneren gibt es viele Hinweisschilder was sich wo befunden hat oder noch befindet. Leider sind viele der Gebäude stark am verfallen. Trotzdem ein sehr interessantes Bild, wenn man sieht wie sich das heutige Leben mit den Ruinen arrangiert hat. Es gibt kaum Touristen und ich genieße eine ruhige Zeit beim Durchstreifen der Gassen.
Königspalast

Ein bemalter Elefant an einem Tempel

Chillies!

Mitten im Dorf...

Auf dem Rückweg zum Hostel nehme ich noch einen kleinen Abzweiger zu einem Restaurant irgendwo außerhalb aller Ortschaften. Das Restaurant finde ich nicht, allerdings kann ich ausführlich die Anlage von Reisfeldern beobachten. Düngen, Furchen, Sätzlinge aufs Feld schmeißen, Sätzlinge vereinzeln und und und. Damit beende ich das touristische Tagesprogramm.
Reisanbau. Vorne Düngen und vorbereiten der Setzlinge. Hinten Vereinzelung der Sätzlinge

Ein Ochse der auf der Straße herum läuft und zusammen mit einem weiteren Rindvieh durch eine Hüterin bewacht wird entscheidet sich das er Fahrradfahrer spontan eigenartig findet und flieht vor meinem Gefährt. D.h. ich treibe das Tier vor mir her und die Hüterin wiederum schaut etwas unglücklich aus. Nach einigen Metern in denen der Bulle keine Anstalten machte stehen zu bleiben, halte ich an und warte darauf, dass die Hüterin an mir vorbeijoggt und sich der Bullen annimmt. Sie schaffte es mit etwas Mühe und diversen Stockschlägen das Tier wieder zurück zu treiben. Ich kann passieren.

Abends genieße ich typisch israelisches Essen. Es ist sehr erstaunlich wie sehr sich die Hostels und Restaurants auf die israelische Kundschaft spezialisiert haben. Viele Werbeplakate sind in English und Hebräisch gedruckt. Es gibt sogar so etwas wie eine Synagoge und nahezu alle Restaurants bietet speziell Israelische Küche an. Schon auf den Andamanen war aufgefallen wie sehr sich die Isrealis abkapseln. Das verstärkt sich in Hampi noch – von Ausnahmen abgesehen. Die Israelis mit denen ich mich seit einigen Tagen herumtreibe bilden den Gegenpol und suchen aktiv den Kontakt zu anderen Kulturen. In längeren Gesprächen lerne ich viel darüber, dass sich die Mehrheit der Israelis Indien als Urlaubsland aussuchen weil es günstig ist, jedoch nicht wirklich daran interessiert ist das typische Indien kennenzulernen. Sie besuchen bevorzugt einige typische Orte von denen sie wissen, dass  es eine starke Israelische Infrasstruktur gibt. Dort bleiben dann gerne unter sich – inklusive eigenem Essen. Die Guesthouses mit den hebräischen Werbeschildern stellen sich also einfach auf eine sehr spezielle aber sichere Nachfrage ein. Denn der Zustrom an jungen israelischen Reisenden die ihren Militärdienst beendet haben reist nie ab.

Am Abend verlassen die Israelis die Stadt und reisen weiter – zumindest ist das so geplant. Am Ende Reisen nur 3 von 4 ab. Einer ist erkrankt und wird erst am nächsten Tag abreisen. Ich selbst muss mir auch langsam Gedanken über die Weiterreise machen und bemerke das es gar nicht so einfach ist aus Hampi wieder weg zu kommen. Es gibt eigentlich nur die Möglichkeit Richtung Goa zu reisen oder zurück nach Bangalore. Das Internet zeigt das zumindest kurzfristig keine Züge verfügbar sind. Ich bin mir aber so oder so nicht sicher welche Regionen noch auf meinem Wunschplan stehen. Ich verbringe einige Zeit mit dem Blättern im Lonely Planet. 

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