Dienstag, 24. Januar 2012

15.01. Chennai with Pongal


Happy Pongal 2012
Pongal Zweige

Das Hotel bot ein kostenloses Frühstück und so hatte ich die Gelegenheit das Gericht Pongal kennenzulernen. Eine Art sehr fester Reissuppe die an Haferschleim erinnert – angereichert mir reichlich Zucker und Öl.

Eigentlich soll Chennai keine so schöne Stadt zu sein, ich wollte trotzdem dort bleiben und mir einen Weg ins Umland ersparen. Es war Sonntag und zusätzlich Pongal –  die Stadt war aussergewöhnlich ruhig. Viele viele Läden waren geschlossen was ich auf die frühe Uhrzeit (=vor 9 Uhr) schob. Später sollte ich bemerken das diese Zustand fast himmlischer Ruhe anhalten sollte. Mit einem Tuk-Tuk bewegte ich mich zu einem wichtigen Tempel und erstand rituell wichtige Blumen. Im Tempel waren kaum Touristen dafür umso mehr Gläubige die ich beobachten konnte.



Es gelang mir sogar in einen Hindutempel hinein zu gelangen – was im Normalfall nicht erlaubt ist. Der Innere des Tempels war ausgefüllt durch einen Tempel im Tempel. Den inneren Tempel betreten auch die Gläubigen nicht. Dort arbeitet ein Priester der segnet und Opfer annimmt. Im Anschluss wandert man links herum um den Innentempel herum. Es ist dunkel und riecht intensiv nach Blumen und Ölen die überall abgebrannt werden. Durchaus mystisch.
Im Anschluss wanderte ich etwas durch die Straßen und fast den Entschluss bis zu einer gewissen Shopping-Mall zu laufen die ich auf dem Weg zum Tempel gesehen hatte. Erster Zwischenhalt war ein Tempel eines Typen der eine Art von Religion gegründet hatte. Die Religion basierte darauf, das Beste aus vielerlei anderen Religionen zu verstehen und geschickt zu kombinieren. Der "Tempel" wurde entsprechend als Mix verschiedenere Glaubenshäuser errichtet. 

Auf dem weiteren Weg geriet ich in eine Pet-Show. Eine Pet-show stellte sich als eine Ausstellung von Haustieren heraus – organisiert und durchgeführt von einem lokalen Tierhändler. Man stand Schlange um ein Ticket zu bekommen. Man stand Schlange um ins Zelt zu kommen. Im Zelt waren vielerlei Tauben, Hühner und Hähne ausgestellt und durch das gesamte Zelt schlängelte sich eine lange Menschenschlange. Einreihig und nie stehen bleibend. Dafür sorgten diverse Antreiber.

Das große Zelt der Pet-Show. Ich stehe in einem der Bereiche zwischen den Menschenschlangen

Ich brach – ungestraft – aus der Reihe aus und lief mehr oder weniger qreuz und quer durch die Reihen von Käfigen. Freilich achtete ich darauf niemals die wabernder Schlange der Inder zu kreuzen – wollte ich etwas sehen konnte ich bequem über die Menschenschlange hinweg spähen. Das nächste Zelt widmete sich den Fischen. In endlosen Reihen wurden Fische vorgestellt.


Einige der armen Tiere waren schon verendet oder schwebten apathisch in ihren Aquarien. Das nächste Zelt war ein Messezelt in der diverses Tierzubehör verkauft wurde. Bis zu Wunder-Wischmopps „As seen on TV“ und „Amazing“ Messersets und ich nahm den nächsten Ausgang. Die Hundeausstellung schloss die Parade der Haustiere ab. Pekinesen und Möpse schwitzen in ihren Käfigen, obwohl die Tiere extra von mobilen Klimaanlagen mit kalter Luft angebliesen wurden.

Das Einkaufszentrum wurde erreicht und ich freute mich über neue Polohemden und ein T-Shirt. (Es war Sale!)
Beim Verlassen des Einkaufszentrums hörte ich Musik. Erfreut versuchte ich zu ergründen woher diese stammt und fand den Eingang zu einem kleinen Konzertgelände. Für 200 Rupies bekam ich einen Etikett um den Arm gebunden und schon war ich dabei. Das Gelände war für 2000 oder 3000 Personen ausgelegt – das Programm des Chennai Global Music Festivals hatte sich auf 3 Tage verteilt und stellte von morgens bis spät abends eine Mischung von indischen, europäischen und sonstigen Künstlern zusammen.


Ich erlebte die Reste einer indischen Performance bevor eine französische Sängerin  (Mesparrow) auftrat. Eine indische Performance „The joint Family Orchestra feat Mukthyar Ali and Chinnapoonu” löst ab bevor es wieder europäisch wurde mit “Bud Mc Muffin” aus Frankreich.



Die Hauptrichtung war eher Jazz und Blues. Die europäischen Künstler traten jeweils als Einzelkämpfer auf und spielten meist mehrere Instrumente und weitere fehlende Background Musiker wurden entsprechend als Rhythmus-Eingaben simuliert. Ich blieb bis es dunkel wurde und noch darüber hinaus.

Ich musste noch meine Wäsche abholen und wusste natürlich nicht welche Öffnungszeiten die gute Frau hatte. So trennte ich mich irgendwann von dem Festival und nahm ein Tuk-Tuk nach Hause. Dort erreichte ich die Wäschefrau kurz bevor sie ihren Laden abschließen wollte. Mein Lieblingsrestaurant war leider (Pongal bedingt!) geschlossen. Ich wich in ein überfülltes anderes Restaurant aus und musste dort im arktisch klimatisierten Saal sitzen – zum Glück hatte ich einen Pullover dabei.

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