Mittwoch, 25. Januar 2012

16.01. Weiter nach Bangalore und in den Nachtzug

Abreise aus Chennai - mit einem letzten Blick auf den Bahnhof Egmore
Egmore station - Chennai

Werbung mit starker Anlehnung an Nintendo Computerspiele




Zunächst viel auf das die Wäscherei mein Handtuch nicht wieder zurück geliefert hatte. Zusätzlich war aufgefallen das eine weiße Troyer mit Kugelschreiber oder schlimmeren verschmiert war. Das Fehlen des Handtuchs war ausgesprochen schade, da man in vielen Hostels Handtücher mitbringen muss und ich nicht wusste wo in Indien man Outdoor Handtücher kaufen kann. Das war damit auch der zweite Verlust – auf den Andamanen hatte die Wäscherei schon ein T-Shirt verloren. Also besuchte ich die gute Dame und bat Sie bis 12:00 Uhr mein Handtuch zu liefern. Glücklicherweise gelang ihr das Wunder das Handtuch wiederzufinden.


Ich erfragte was ein 1.Klasse Ticket für den Vorort Zug kostet – 76 Rupien gegenüber 6 Rupien für die 2. Klasse. Auch wenn 76 Rupien nicht viel Geld sind fand ich den Preisunterschied unverschämt und blieb in der 2.Klasse. Es war ja immer noch Pongal und alles Ruhte. Der Zug war sehr sehr viel leerer als beim letzten Mal.
Ein leerer Vorortzug in Chennai


Dafür war das Personal am Flughafen extrem genervt. Wer einmal das Terminal betreten hat – wofür man ein Flugticket vorzeigen muss – darf das Terminal nicht mehr verlassen. Das ist unpraktisch wenn die besten Essensläden außerhalb des Gebäudes liegen. Ich trollte mich in den Innenbereich und zum Sicherheitscheck. Der Kollege kontrollierte jeden Reisenden mit einem Metalldetektor, das ist OK. Wurde er fündig wurde jedoch nicht abgetastet, sonder eher zeigt mit der Hand einfach auf eine Tasche in der Erwartungshaltung, man möge die Tasche bitte leeren. Ich hatte natürlich meine Metallsachen etc. schon vorher abgelegt und brav die Schalen benutzt die durch die Röntgenmaschine gehen. Stein des Anstoßes war jetzt mein Haustürschlüssel der noch in einer Hosentasche war. Bevor ich das kleine Schlüsselchen herausgekramt hatte verging seine Zeit. Das hätte ein einfaches Abtasten schneller geregelt – so wie es auf jedem anderen mir bekannten Flughafen üblich ist.


Der Flug war problemlos.
Landeanflug in Bangalore


Bengalore kannte ich ja schon und gegen Abend hatte ich mein Gepäck am Bahnhof in der Gepäckaufbewahrung geparkt und war auf der Suche nach Essen das war zunächst schwieriger als erwartet, bis ich eine nette Seitenstraße mit einer Moschee ausgemacht hatte. In dieser Straße gab es millionen an Lichtern – ein Fest wurde gefeiert und überall konnte man essen.
Geschmückte Moschee


Ein Reisebüro bei dem man den A380 in der Airbus-eigenen Ausstattung buchen kann ;-)


Satt und zufrieden wanderte ich zurück zum Bahnhof und dort in den Wartesaal der „höheren“ Klassen wo ich ein wenig Reisebericht getippt habe.


Plötzlich betrat eine Gruppe von 5 deutschsprachigen Personen den Raum. Ein älterer Inder mit seiner deutschen Frau. Dazu die Tochter ungefähr in meinem Alter mit Freund und noch einer Cousine. Wir unterhielten uns etwas bis es Zeit wurde gemeinsam zum Nachtzug aufzubrechen. Die 5 hatten leider ein anderes Abteil in einem anderen Wagen, so dass sich unsere Wege zunächst wieder trennten. Ich fand mich im erste Klasse Abteil mit 2 Indischen Geschäftsleuten ein, die ihr Leid darüber klagten, dass die Stadt Hospet nicht mehr per Flugzeug erreichbar ist. Schließlich kam noch ein Engländer hinzu der den Anschein eines zerstreuten englischen Adeligen auf Indien Exkursion machte. Ein Kuli musste seine diversen Taschen und Tüten ins Abteil tragen. Er selbst groß ende 30 und etwas zu rundlich und verschwitzt betrat das Abteil. Auf dem Kopf ein kaputter Strohhut. Die schicken Papiertüten vom Museum for modern art india. Aus grauen Kartons packte er ein Abendessen aus. Pünktlich um 22:00 Uhr verließ der Zug den Bahnhof von Bangalore.

Die Betten waren bequem und mehr als ausreichend groß.

1. Klasse "AC" Bett der indischen Bahn


Man konnte sich wohl fühlen. Irgendwann im Laufe der Nacht fühlte ich wie mein Magen begann zu rumoren. Ich spielte er herunter und blieb liegen. Das Gefühl blieb. Ich spielte es weiter herunter. Irgendwann ließ es sich nicht mehr ignorieren. Ich stieg aus dem Oberen Hochbett hinunter in meine Sandalen und bewegte mich zur Toilette. Eine Tür versperrte mir den Weg und mein Magen war nicht mehr bereit länger mit dem ungeliebten Essen zu verbringen. Ich habe über die Nacht verteilt immer wieder den Weg zur Toilette beschritten und war sehr froh als wir irgendwann am Bahnhof ankamen. Ich hatte mir vor der Moschee recht scharfes Hähnchenfleich gegönnt. Vielleicht war das keine gute Entscheidung. Zumindest sind die Toiletten der ersten Klasse recht Sauber und geräumig. Es gibt sogar Toilettenpapier. Mein größtes Problem war, dass ich kaum Wasser dabei hatte. Denn ich hatte angenommen, dass wir von der indischen Bahn wieder reichlich Wasser zur Verfügung gestellt bekommen. Dem war aber nicht so.



Kurz vor Hospet 

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