Heute nehme ich mir vor auf “meiner” Flussseite zu bleiben
und mit den Hanuman Tempel anzusehen. Dabei handelt es sich um einen Tempel der
einen mehr als 600 Stufen Überwindung kostet bis man ihn erreicht hat.
 |
Blick auf den Hanuman Tempel von Hampi aus |
 |
Die mehr als 600 Stufen |
Diese
Mühe nehmen erstaunliche Mengen von Gläubigen auch im hohen Alter auf sich. Ich
reihe mich ein und staune über das hohe Tempo indem die Stufen von den Indern
angegangen werden. Mehrere mit hochrotem Kopf rastende Europäer werden von den
bestimmt doppelt so alten Indern überholt und so sind wir zügig auf dem Gipfel
des Berges und damit am Tempel angekommen. Der Blick ist fantastisch. Die
verwunsche Landschaft offenbart sich vollends. Eine wunderschöne Kombination
aus großen scheinbar wahllos von einem Riesen angeordneten Granitfelsen und
dazwischen grüne Reisfelder.
Auf dem Berg leben diverse Affen die scheinbar mit
sich selbst beschäftigt wild in der Gegend herumtollen.
Als ich jedoch
unvorsichtiger Weise einige Bananen herausholte hatte ich größte Mühe meine
Besitzansprüche durchzusetzen. Erst als der Anführer der Affenbande eine kalte
Dusche aus meiner Wasserflasche abbekam herrschte Ruhe. Gegessen habe ich die
Bananen trotzdem erst später.
Auf
dem Rückweg zum Hostel nehme ich noch einen kleinen Abzweiger zu einem
Restaurant irgendwo außerhalb aller Ortschaften. Das Restaurant finde ich
nicht, allerdings kann ich ausführlich die Anlage von Reisfeldern beobachten.
Düngen, Furchen, Sätzlinge aufs Feld schmeißen, Sätzlinge vereinzeln und und
und. Damit beende ich das touristische Tagesprogramm.
 |
Reisanbau. Vorne Düngen und vorbereiten der Setzlinge. Hinten Vereinzelung der Sätzlinge |
Ein Ochse der auf der
Straße herum läuft und zusammen mit einem weiteren Rindvieh durch eine Hüterin
bewacht wird entscheidet sich das er Fahrradfahrer spontan eigenartig findet
und flieht vor meinem Gefährt. D.h. ich treibe das Tier vor mir her und die
Hüterin wiederum schaut etwas unglücklich aus. Nach einigen Metern in denen der
Bulle keine Anstalten machte stehen zu bleiben, halte ich an und warte darauf,
dass die Hüterin an mir vorbeijoggt und sich der Bullen annimmt. Sie schaffte
es mit etwas Mühe und diversen Stockschlägen das Tier wieder zurück zu treiben.
Ich kann passieren.
Abends genieße ich typisch israelisches Essen. Es ist sehr
erstaunlich wie sehr sich die Hostels und Restaurants auf die israelische
Kundschaft spezialisiert haben. Viele Werbeplakate sind in English und
Hebräisch gedruckt. Es gibt sogar so etwas wie eine Synagoge und nahezu alle
Restaurants bietet speziell Israelische Küche an. Schon auf den Andamanen war
aufgefallen wie sehr sich die Isrealis abkapseln. Das verstärkt sich in Hampi
noch – von Ausnahmen abgesehen. Die Israelis mit denen ich mich seit einigen
Tagen herumtreibe bilden den Gegenpol und suchen aktiv den Kontakt zu anderen
Kulturen. In längeren Gesprächen lerne ich viel darüber, dass sich die Mehrheit
der Israelis Indien als Urlaubsland aussuchen weil es günstig ist, jedoch nicht
wirklich daran interessiert ist das typische Indien kennenzulernen. Sie
besuchen bevorzugt einige typische Orte von denen sie wissen, dass es eine starke Israelische Infrasstruktur gibt.
Dort bleiben dann gerne unter sich – inklusive eigenem Essen. Die Guesthouses
mit den hebräischen Werbeschildern stellen sich also einfach auf eine sehr
spezielle aber sichere Nachfrage ein. Denn der Zustrom an jungen israelischen
Reisenden die ihren Militärdienst beendet haben reist nie ab.
Am Abend verlassen die Israelis die Stadt und reisen weiter
– zumindest ist das so geplant. Am Ende Reisen nur 3 von 4 ab. Einer ist
erkrankt und wird erst am nächsten Tag abreisen. Ich selbst muss mir auch
langsam Gedanken über die Weiterreise machen und bemerke das es gar nicht so
einfach ist aus Hampi wieder weg zu kommen. Es gibt eigentlich nur die
Möglichkeit Richtung Goa zu reisen oder zurück nach Bangalore. Das Internet
zeigt das zumindest kurzfristig keine Züge verfügbar sind. Ich bin mir aber so
oder so nicht sicher welche Regionen noch auf meinem Wunschplan stehen. Ich
verbringe einige Zeit mit dem Blättern im Lonely Planet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen