Mittwoch, 4. Januar 2012

03.01. Awake again


07:00 der Wecker klingelt um gefühlt mitten in der Nacht. (Zeitunterschied zu Deutschland minus 5:30 Stunden) ich stelle den Wecker auf 08:00 vor, nur um immer noch m Ich bin weiterhin Müde und stehe auf. Das Frühstücksbuffet ist überraschend umfangreich. Es bietet Cornflakes, Milch, Früchte wie Papaya und Wassermelone. Begeistert beginne ich meine Mahlzeit. Dazu gibt es unglaublich starker Kaffee. Nur keine Lonely Planet Touristen. Irgendwann fällt auch mir auf, dass es in der Mitte des Raumes noch ca. 10 große metallene Warmhaltekästen gibt, so wie man sie von Catering Diensten kennt. Wow – was da wohl drin ist?
Curry, Curry, Curry, gebackene Tomaten und 5 verschiedene indische Brotsorten. Einige kenne ich noch aus Malaysia und vor allem gibt es auch noch die mysterösen 3 Soßen.
Ich erinnere mich lebhaft daran, dass wir 2002 in Malaysia einen Lieblingsinder hatten. Bei diesem wurde auf einem Bananenblatt und mit den Fingern gespeist und es gab eine unglaublich Menge leckerer Brote. Eines der Highlights war das Roti-Tissue – dabei handelt es sich um ein sehr dünnes Brot das auf die Größe eines Kopfkissens aufgeblasen an den Tisch geliefert wird. Dort hat man als Gast die Ehre die dünne Hülle des Brotes mit den Fingern einzureißen. Die Luft entweicht das Brot erschlafft und schließlich liegt es ganz flach vor einem. Soweit so gut. Jetzt schmeckt trockenes Brot sicherlich sehr gut, allerdings gibt es durchaus noch Potential zur Verbesserung zum Beispiel mit einem leckeren Dip. Dieses Geheimnis der drei Soßen ist, dass es 3 Dips sind die das Brot erst zum größten Genuss machen. Der hellste Dip ist von weißer Farbe und erinnert mit einem leichten und nussigen Geschmack an Humus (Kichererbsenpaste). Die etwas dunklere Variante dieses Dips ist schärfer und könnte Sesam enthalten. Dann gibt es noch den roten fast ins dunkelrot gehenden Dip der mit Abstand die würzigste oder auch schärfste Wahl darstellt.
Zumindest tauchten diese 3 Dips nun beim Frühstücksbuffet wieder auf. Ich war so erfreut, dass es mir zunächst egal war, wie ungewöhnlich dieses Essen zu so früher Stunde war.

Das Hotel wird verlassen
Ich stehe auf einer sehr belebten Straße und soll in irgendwelche Tuk-tuks einsteigen. Ich verzichte dankend und laufe etwas die Straße herunter. Überall hupt es – die Menschen bewegen sich langsam – die Autos auch. Die Geschäfte reihen sich aneinander – allerdings nicht nur nebeneinander sondern auch Übereinander. Vom Fussweg aus muss man einige Stufen herabsteigen, um die leicht zurückversetzen Gebäude und dort die Kellergeschosse zu erreichen. Ist das Gebäude leicht zurückgesetzt, dann sind die Läden im Erdgeschoss ebensowenig direkt vom Fussweg erreichbar. Zum einen weil das Haus nicht an den Fussweg grenzt – zum Anderen aber auch weil die Läden eigentlich im Hochparterre liegen. Das heisst man klettert einige Stufen hinauf. So kommt es das man Fussweg aus das Gefühl hat in der Mitte vom Nichts zwischen den beiden Geschäftsebenen zu laufen. Die Verwirrung wird komplett wenn es jetzt einige Gebäude gibt die zurückgesprungen sind  - andere Gebäude jedoch am Fussweg beginnen. Die Gebäude am Fussweg sind wiederum sehr sehr schmal und die dortigen Läden haben bis zu 4 Stockwerke (Treppe laufen). Wer es nicht geahnt hat, die Brigand road scheint einer der(!) Einkaufsstraßen zu sein. Ein Mikrokosmos an den man sich gewöhnen muss.
Moto-Rikscha

Der Postbote!

Ich laufe die Straße weiter und weiter. Auf dem Weg wird eine 2Liter Flasche Wasser erstanden. Eine sehr gute Investition. Ich bin schnell erschöpft und schaue auf meine Straßenkarte. Mein eigentliches Ziel ist der Cubbon Park – ich bin jedoch zu weit südlich und brauche einige Zeit bis ich endlich den Park erreiche. Inzwischen ist mir – in der brennenden Sonne stehend - aufgefallen das ich mir gar keinen Sonnenschutz gegönnt habe. Gut, so etwas habe ich ja auch ca. 1,5 Jahre nicht benötigt. So wird ich zum schattensuchenden Wesen und schleiche durch den Cubbon Park. Das Gelände wurde ähnlich angekündigt wie der Central-Park in New York. Ich würde es eher mit einem renaturierten Central Park vergleichen. Die Einwohner von Bangalore beschweren sich in den Tageszeitungen sehr darüber das die Pflege des Parks vernachlässigt wird. Das kann ich nur bestätigen.
Verliebte und ihr Baumtatoos im Cubbon Park

Ich war recht enttäuscht und wurde erst wieder aufgeheitert als die National Library in Sicht kam. Das Gebäude ist sehr schön und ich konnte – aus reichlich vorhandem Schatten – Fotos schießen.


Die Sonne und die Lustlosigkeit weiter durch den Park zu laufen führten mich direkt in das nahe gelegene „Technik Museum“. Eintritt 20 Rupien (=0,29 Euro). Da waren meine Erwartungen schon vor dem Besuch gedämpft.
Die Replika des ersten Motorflugzeugs von Mr. Wright

Es war auch eher ein Familienmuseum mit dem Schwerpunkt darauf Kinder spielerisch Naturwissenschaft zu vermitteln. Gut ausgesuchte Experimente nur nicht ganz meine Alterstufe.
Eine der Ausstellungshallen im Technik Museum

Besucherumfrage zur Gentechnik: "Ist es Sicher genetisch veränderte Lebensmittel zu essen?  - Ja : 311 Stimmen - Nein: 158 Stimmen

Der Besuch in der 3D Show war auch Kindgerecht. Viele computeranimierte Tiere die zeigen wie wichtig es ist die Natur zu schützen.  Dann entdecke ich im 4.OG = auf dem Dach die Kantine und das ist der eigentliche Geheimtipp warum man das Museum besuchen sollte. Für sehr wenig Geld (50 Rupien = 70 Cent) erhält man ein „Meal“.
Das "Meal"
Vielerlei Gewürze, Reis und Brote sogar etwas Joghurt ist dabei. Das alles in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre. Der stressige Vormittag fällt langsam von mir ab.
Es gibt noch weitere Touristen - und sie sind gemeinsam auf Safari
Ich wandere zurück und lege mich völlig erschöpft einige Zeit hin. Dann besuche ich die nahe gelegenen Einkaufsläden und bin über das Preisniveau positiv überrascht auf meiner Wanderung entdecke ich das Cafe Pascucci. An diesem Ort gibt es kostenloses Wifi und Wein – der Perfekte Ort für die abendliche Blogging Runde.

Abendessen gibt es bei Nando’s eine Kette die ich aus Malaysia kenne und lieben gelernt habe. Marinierte und scharfe Hänchenteilchen. Allerdings - mit Nachtisch und Getränk kann man leicht 800 Rupien (ca. 11 Euro) bezahlen - aber keine Angst - der Laden kommt auch bei den Bewohnern der Stadt sehr gut an. Dann geht es ins Pascucci. Ein sehr empfehlenswerter Ort. Dann ins Bett – auch ein sehr empfehlenswerter Ort.

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