Um 05:00 aufstehen – 5:30 Frühstück auf dem Zimmer (Berge
von Fruchtsalat und Trockenes – sehr trockenes Toast) – 06:00 der Hoteleigene
Chauffeur Service bringt mich zum Flughafen
Die Landung in Delhi verzögert sich aufgrund von Nebel. Es
ist nasskalt und ich suche den Airport Express Zug. Erfolglos. Ich bin am
falschen Terminal – aber es gibt einen Verbindungsbus. Dieser kostetet
erstaunlicherweise Geld und fährt auch mehr oder weniger in der Gegend herum
und passiert eine Haltestelle des Airport-Express-Trains. Die Haltestelle sieht
noch recht unfertig ist aber es gibt weitere Leute die Aussteigen. Perfekt was
etwas nervt sind die Sicherheitsvorkehrungen. Röntgen-scanner für das Gepäck
inklusive auspacken von Laptops und abtasten und und und. Der Lonely Planet
empfiehlt ein Gebiet Nahe der New-Delhi-Central als Wohnort für die Bagpacker
Massen. (Bazaar Road) Es ist früher Nachmittag und die Straßen quellen über vor
Leben. Überall hupt und kreischt es. Vom Ausgang der unterirdischen
Airport-Express Linie sehe ich den großen Bahnhof New-Delhi. Hier nimmt das
Chaos noch einmal zu. Die Station New-Delhi und ihre ca. 20 Gleise liegen
zwischen mir und meinem Ziel und es bleibt unklar wie man dort vorbeikommt.
Schließlich überwinde ich mich und marschiere auf den Bahnhof zu.
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Normaler Betrieb am Gleis |
Auch dort Sicherheitsschleusen
um überhaupt auf das Gelände zu dürfen. Diesmal jedoch passt niemand auf was
man dort mit hinein nimmt, entscheidend ist nur das man durch den Scanner läuft
und das Gepäck separat durch das Röntgen-Gerät geschoben wird. Letztlich
erreiche ich die Bazaar Road.
Wie ein Spießroutenlaufen bewegt man sich über die Straße.
Überall Hostels und Leute die einen in die unzähligen Hostels hineinziehen
wollen. Ich versuche es beim Metropolis. Dieses wird jedoch renoviert – der Rezeptionist
führt mich zu einem anderen Hotel des gleichen Betreibers. Kostet 2000 Rupies.
Ich will weiter schauen. Der Typ bleibt bei mir – egal was ich sage. Er kommt
einfach immer mit und erzählt mir welche Hotels man noch probieren könnte. Ich
besuche 2 oder 3 mit Ihm und alle sind voll. Ich bin genervt – und glaube nicht
daran, dass die Hotels wirklich voll sind. Ich muss diesen Typen loswerden. Ich erzähle das ich einen Tee brauche und
werde ihn irgendwie los. Sofort ist der nächste Typ da. Auch den Schüttel ich
ab.
Ein anderes Hotel. Das Zimmer schäbig und sehr laut. Ich schaue mir ein
weiteres Zimmer an. Noch lauter. Der Typ an der Rezeption will 1300 Rupies. Ich
lehne ab. Er fragt was ich zahlen will. Ich biete maximal 1000Rupies. Er
willigt ein. Ich sage, dass ich weiter schauen will. Er will das ich bleibe,
wir hätten doch einen Deal. Ich sehe zu das ich weiter komme. Eine Nebenstraße
mit der „Top-Choice“ vom Lonely Planet. Das Hotel ist netter – aber voll. Ich
bleibe in der Nebenstraße und finde das Roxy-Hotel. Nachdem ich mir 4 Zimmer
angesehen habe, die einigermaßen ruhig und einigermaßen sauber waren bin ich
der Meinung nicht mehr weiter suchen zu wollen. Ich bleibe. Das Personal
besorgt mir gegen etwas Geld Wasser und Toilettenpapier und ich fange an
auszupacken. Aus einer Laune heraus prüfe ich das Bettgestell auf Bettwanzen.
Bisher habe ich noch nie eine solche Probe gemacht – aber warum nicht. Etwas
überraschend und wenig erfreulich war, dass sich ein ganzer Ungeziefer-Zoo im
Bettgestellt eingenistet hatte. Ekelhaft, absolut ekelhaft. Sofort packe ich
meine Sachen und stehe Sekunden später an der Rezeption zum Auschecken. Ich bin
dann beim Bruder des Managers eingezogen J.
Klar direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite – Im Pearl Plaza Hotel.
Definitiv sauber und ruhig – für 1000 Rupies. Der Typ mit dem Ungeziefer
Problem war übrigens in keinster Weise betrübt oder unglücklich. Während meiner
Zeit in Delhi war er immer für ein Schwätzchen zu haben und sollte mir später
noch einige Tipps für Kerala geben – woher er stammt und wo ein Onkel ein Hotel
betreibt – usw. usw.
Im weiteren Verlauf des Tages bin ich in Conaught herumgelaufen und habe dort
u.a. Paneer Tikka gegessen. Paneer ist ein milder indischer Käse der ein wenig
wie Schafskäse aussieht und in diesem Falle im Ofen gegrillt wurde. (Lecker…)
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Lecker... |
Der Nachmittag wurde mit einem Besuch im Gandhi-Smitri (Ort an dem Gandhi
ermordert wurde) Verbracht.
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Ghandi Smitri im Nebel |
Hinweg mit einem Tuk-Tuk. Zurück wollte ich die
Metro nutzen – habe nur leider die Station nicht gefunden und die Einheimischen
haben alle möglichen Wege gezeigt – nur keinen der an der Station geendet wird.
Als ich endgültig nicht mehr weiss wo ich eigentlich bin, hat mich eine Fahrrad
Rikscha zur nächsten größeren Kreuzung gebracht die ziemlich genau am
Startpunkt meiner Wanderung am Gandhi Smitri lag. Hmm, also Tuk-Tuk nutzen. Es
wurde langsam dunkel – einige Kinder betteln mich an – werden dabei immer
bedrängender – fast handgreiflich. Ein Tuk-tuk Fahrer fährt vorbei und scheint
die Szene zu beobachten. Er hält an und ich spurte kurzerhand zu ihm. Er hat
schon zwei Passagiere - der Gastraum ist
voll. Er bedeutet mir das ich auf den Fahrersitz zu ihm soll. Das funktioniert
– und ab jetzt muss ich beim Links abbiegen brav links aus dem Tuk-Tuk winken.
Auf der Suche nach einem Abendessen nervt mich ein Typ
der schon am Nachmittag auf mich eingeredet hat. Er will mich durch die Stadt
führen und erzählt alles Mögliche über die Stadt. Er bittet mich irgendwann ob
ich nicht zum Schein mit ihm zu einem Shop gehen könnte und dort für 5min
irgendetwas anschauen. Dann würde er für seine Familie etwas zu essen bekommen.
Ich gehe darauf ein und sehe mir einige Minuten lang verschiedene Indische
Kleider an. Recht hübsch. Der Verkäufer ist sehr gut und schafft es meinem
Geschmack entsprechende Kleider zu finden. Dann lässt er auch so ziemlich
nichts unversucht um mich zum Kaufen zu bringen. Schließlich habe ich keine
Lust mehr und verlasse den Laden um in einem kleinen Cafe meinen Vegetarisches
Abendessen einzunehmen. Nicht besonders gut, aber ok.
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Stückgutlager - Bodenlagerung - Bahnhof New-Delhi |
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"Müllplatz mit Hunden" - Bahnhof New-Delhi |
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