Der Zug fährt um 06:10 Uhr. Frühes Aufstehen und kein
Frühstück. Im Zug dann 01.Klasse Wohlfühl Athmosphäre. Man bekommt haufenweise
Zeitungen – Wasserflaschen - eine Rose(!) – und Frühstück wie im Flugzeug.

Die
Sitze sind sehr breit und bequem. Alles perfekt um den Morgen und die 2 Stunden
Zugfahrt gut zu überstehen. Leider wird die Rückfahrt in der 2.Klasse erfolgen
– die erste Klasse war schon ausgebucht. Neben sitze eine Amerikanerin die ein
Master-Studiumsprogramm absolviert. Für einen 2Wochen Trip nach Indien mit
Firmenbesuchen, Tourismus etc. und das Schreiben eines Aufsatzes wird Ihr ein
ganzer Kurs angerechnet. Die letzten 2 Tage war sie krank, so dass sie
ausserhalb Ihrer Gruppe mit dem Zug nach Agra reisen musste. In Agra habe ich
mir ein Taxi zum Taj-Mahal genommen. Das Gebäude und der gesamte Komplex waren
noch relativ leer – nur das auch hier wieder ein Sicherheitswahnsinn betrieben
wurde. Diesmal waren keine Stative für Kameras und vor allem keine Zeitungen
und auch kein Naschkram erlaubt. Entsprechend musste ich meinen Rucksack
abgeben. Der Audioguide war wieder dabei und der Eintritt belief sich auf die
üblichen und horrenden 1000 Rupies. (=15Euro) Das Mausoleum und die gesamte
Anlage waren sehr beeindruckend. Störend erwies sich erneut der Nebel denn so
konnte das Marmorgebäude des Taj-Mahal seine Wirkung gegenüber der grauen
Nebelwand nicht völlig entfalten.
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Das Torgebäude bevor man den Bereich des Taj-Mahal betritt |
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Das Taj-Mahal |
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Perfekte Symetrien |
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Detail zu den beeindruckenden Blumen aus Steinen |
Je später es wurde umso mehr Touristen
bevölkerten das Taj-Mahal. Eine Familie erklärte mir das es in Delhi für
2Wochen Schulferien gab – aufgrund der Kälte. Aha.
Red Fort
Da ich Mittags das Taj-Mahal in aller Ausführlichkeit besichtigt hatte, war die
Frage was ich bis zur Abfahrt des Zuges um 20:30 Uhr noch anstellen sollte. Das
zweite Touristisch bedeutende Ziel in Agra ist das Red-Fort. Dorthin machte ich
mich auf den Weg. Eigentlich laufend – allerdings dann doch ein Tuk-Tuk nutzen.
Ein kurzes Mittagsmahl mit indischen Broten und Tee und dann rein ins Fort.
Eintritt waren diesmal nur ca. 500 Rupies. Dieses Fort bietet deutlich weniger
Militärpräsenz – als das Fort in Delhi.
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Zumindest mir war kalt... |
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Aufmerksame Affen lassen die Besucher (und das Essen) nicht aus dem Blick |
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Gebäude im Fort |
Das Fort war mehr Herrschaftlicher
Wohnbereich als Verteidigungsanlage. Vom Aussen in den Innenbereich wurde es
zunehmend prächtiger und erneut half der Audioguide dabei sich gut in das Leben
in dem Fort hineinzuversetzen. Man wurde im mehr oder weniger wilden Zick-zack
durch die Anlage geschleust und hatte diverse Male Schwierigkeiten zu wissen wo
man eigentlich hinlaufen soll. Schön war, dass in einem der Kommentare auch
gleich darauf Rücksicht genommen wurde, dass man den Eingang zum nächsten
Wegpunkt vermutlich beim ersten Suchen verpassen würde. Stimmt wobei den
Abzweiger hatte ich tatsächlich auch mal gefunden. Was mich überrascht hat, war
das kaum ein Besucher sich den Audioguide gemietet hat, insbesondere da der
Guide in viele Sprachen und somit häufig sogar auf Deutsch verfügbar ist.
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Aufwändige Dekorationen im Innenbereich des Fort |
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Die immer wieder faszinierenden Blumen |
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Selbst die Hunde nehmen an Führungen teil |
Irgendwann war auch das größte Fort besichtigt und ich stand wieder vor dem
Eingang der Anlage um festzustellen das ich dringend einen Nachmittagstee
benötige und das es noch mehr als 5 Stunden bis zur Abfahrt des Zuges sind.
Also wanderte ich um das Fort herum bis ich an der Altstadt von Agra ankam.
Extrem heruntergekommen und schmuddelig. Ich machte mir ernsthafte Sorgen wie
ich dort die Zeit herumkriegen sollte. Schlicht in Ermangelung von Plätzen wo
man ruhig herumsitzen kann. Ich wanderte Ziellos umher – besichtigte die
nächste Moschee – konvertierte jedoch wieder nicht zum Islam und fand meinen
Tee auf der Rückseite der Moschee.
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Rückseite der Moschee und angrenzender Markt |
Schließlich nahm ich ein Tuk-Tuk um in die
neueren Stadtteile von Agra zu fahren, dort sollte es eine Filiale von
Cafe-Coffee geben. Cafe-Coffee ist die indische Variante von Starbucks. Der
Tuk-Tuk Fahrer vollbrachte das Wunder mich obwohl ich nur allgemein den „Markt“
als Ziel angegeben hatte direkt vor der Coffeeshop Filiale abzusetzen. So ein
Glück, nur das ich noch vor der Filiale unwiderstehlich aussehende Essensläden
waren die Hühnchen in allen Varianten versprachen. Es waren zwei größere nach
allen Seiten offene Imbisse und sie waren komplett von Indern umlagert die
offensichtlich glücklich und genussvoll beim Speisen waren. Während ich noch
überlegte, sprach mich ein Typ an der mich wieder unbedingt in irgendeinen
Laden schleppen wollte. Da ich diesmal ja wirklich Zeit hatte bin ich
mitgelaufen. Diesmal ein Schmuckladen mit besonderen Steinen die nur in der
Nähe von Agra gefunden werden und in denen sich das Licht sehr schön bricht.
Wieder einmal war ich nicht zum Kauf zu bewegen. Irgendwann brachte mich der
Zug wieder zurück nach Delhi – sowohl der Kaffee als auch das Hühnchen waren
sehr lecker gewesen.
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In Delhi noch schnell der Check-out aus dem Hotel und ein
Besuch beim Airport Express Train Terminal um zu prüfen, wann der erste Zug
fährt und ob es früh genug ist für meinen Abflug. Positiv bemerkte ich, dass es
einen City Check-in gibt. Negativ war das der Check-in zu spät öffnen würde.
Gegen 00:30 war ich im Bett – um 04:30 klingelte der Wecker.
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