Montag, 13. Februar 2012

Überlegungen zu Backpacker Städten


Hypothese „Backpacker Städte“
Die Backpackerszene ist für Außenstehende ebenso schwer zu verstehen und ebenso inhomogen wie jede andere Szene auch. Es gibt die verschiedensten Gründe warum sich jemand mit eine Rucksack auf eine Reise begibt. Seit 10 Jahren reise ich mit dem Rucksack nach Asien. Zeit ein wenig über meine Beobachtungen zu schreiben und meinen Gedanken frei Bahn zu lassen.
2002 auf meiner ersten Reise habe ich gelernt was einen klassischen Reiseführer vom Lonely Planet und anderen „Backpacker Reiseführern“ unterscheidet. Der klassische Reiseführer konzentriert sich auf die Sehenswürdigkeiten des Landes und beschreibt – sobald die Sehenswürdigkeit betreten hat was man und warum man etwas zu sehen bekommt. Diese Bücher machen Lust auf das Land oder die Stadt. Diese Bücher helfen jedoch wenig bis gar nicht bei der Frage wo man übernachten könnte, wo man essen kann, was man essen sollte, wie kommt man eigentlich zu der Stadt und zur Sehenswürdigkeit – und was kostet das alles ungefähr. All diesen Fragen gibt sich ein Backpacker Reiseführer hin und beantwortet sie so gut es geht. Diese Reiseführer erleichtern das unabhängige selbst organisierte Reisen. Es gibt auch Platz die Sehenswürdigkeiten des „zweiten“ und „dritten“ Ranges aufzuzeigen. Die entsprechenden Bücher nennen dabei gerne Ross und Reiter beim Namen. Das heisst Hostels werden mit Namen, Adresse, Telefonnummer, Preis und einem Kommentar des Autors benannt.
Eine Bibel der Backpacker-Szene ist der Lonely-Planet, vielleicht das einflussreichste Buch. Für jedes Größere und manches kleinere Land dieser Erde gibt es ein solches Buch. Die Bücher arbeiten immer nach einem ähnlichen Muster…
Beispielhaft eine Beschreibung einer kleinen Stadt: „A busy regional center, acting as main hub for bus and train routes“ Wäre so eine Beschreibung die ungefähr so weiter gehen könnte. „most travellers will do an onward travel on the same day. In case you are willing to stay find below some useful addresses”. D.h. soviel wie “Die Stadt xx ist ein geschäftiges regionales Zentrum mit viele Bus und Zugverbindungen. Viele Reisende bewegen sich noch am selben Tag weiter an einen anderen Ort. Für den Fall das ihr im Ort bleiben wollt anbei einige Adressen“. Mit der Beschreibung der Hostels und einigen Worten zu den Transportmöglichkeiten endet das Kapitel der Stadt.

„Backpacker Städte“ Es gibt Städte die Backpacker geradezu magisch anziehen – es welchen Gründen auch immer. In einigen dieser Städte werden die Backpacker geradezu heimisch, einige harren dort wochenlang oder gar Monatelang aus. Man könnte sagen die reisenden Backpacker werden für einige Zeit heimisch. Andere Backpacker auf der Durchreise mischen sich hinzu. Die Backpacker aus westlichen Ländern wünschen sich einen Teil ihres Lebensstils oder sie wünschen sich gewissen Anpassungen des lokalen Lebensstils.  Gerade in diesen Zentren mit den Langzeitbewohnern stellt sich die Stadt auf diese Backpacker Kunden ein. Die Orte entwickeln also unabhängig von der eigentlichen Touristischen Attraktion eine ganz eigene Aktivität um den Backpackern entgegen zu kommen. Im Normalfall steigt auch die Verfügbarkeit von westlichen Speisen oder zumindest wird die Landestypische Küche stark angepasst. Typisch ist das das Frühstück um Bananenpfannkuchen und Toast erweitert wird. Auch das Auftreten von Pizza, Pasta und Burger ist fast sicher.

Die vergessene Hippie Liebe Dem Reisen mit dem Rucksack ist zu eigen das man selbst das Tempo der Reise bestimmt. Häufig ist die Reiseroute zu Beginn der Reise noch nicht festgelegt. Viele Reisende sind monatelang unterwegs und lassen es offen, wie lange sie an einem Ort bleiben. Die Unterkünfte sind nicht reserviert – man schaut wo und wie man bleibt. Diese eher entspannte Herangehensweise und die Reduziertheit auf das Wesentliche, das das Reisen mit einem kleinen Rucksack sind wichtig Eckpfeiler des Lebensgefühls auf Reisen. Weiterhin fühlt man sich ein wenig wie in einer großen Gemeinschaft, eine wilde Mischung unterschiedlichster Kulturen und sogenannter „westlicher“ Länder. Man kommt schnell ins Gespräch – schließt Freundschaften – verabredet sich zum Essen. Je kleiner die Gruppe in der man reist, desto mehr Kontakt hat man zu anderen Reisenden. Man wohnt gerne in kleinen einfachen Bungalows – wenn möglich mit einer Hängematte davor. Im Idealfall hat das Reiseland ein angenehm warmes Klima und die Sonne scheint. Einige kleine Bungalows die Hängematten davor alles so aufgebaut das man sich gegenseitig sieht ein kleines offenes Restaurant, der Kommunikationspunkt der Kommune. Alternativ kann man sich auch ein kleines Hostel mit Mehrbettzimmern vorstellen in denen ein gemeinsamer (gemütlicher!) Aufenthaltsraum oder noch besser eine gemeinsame Küche zur Verfügung stehen. So bildet sich in den Hostels eine kleine bunte Kommune, die ein wenig an das erinnert was man sich unter der Hippie Zeit vorstellt. Die Hostels liegen häufig direkt nebeneinander, so dass man bequem zwischen Ihnen umherwandern kann.

Wenn es extremer wird Was ich versuchen werde zu beschreiben sind Backpacker-Hochburgen die eine besondere Art von Eigenleben führen. Hier sind die Backpacker nicht mehr Gast in einem Ort – nein es entsteht eine Backpacker-Ort. Was ist ein Backpacker Ort?
Ein Ort  an dem es zwischen den zahlreichen Hostels plötzlich Läden mit verschiedenen Musikinstrumenten gibt. Läden mit Naturgefärbt groben Hanfklamotten. Läden mit farbenfrohen Batik-klamotten. Läden mit sackförmigen Leinen-Hosen in allen Farben. Locker sitzenden Hemden und Shirts. Die Mode erinnert ein wenig an Hippie-Klamotten – erinnert aber nicht an die Mode des Landes – es werden höchstens Elemente aufgegriffen. Es ist definitiv eine eigene Backpacker-Mode. Natürlich auch mit entsprechendem Backpacker-Schmuck – meist aus Holz oder anderen Naturmaterialen. Wie bei jeder Mode ist es wichtig, dass eine möglichst große Menge an Backpackern, die diese Mode tragen. Dazu steigt das Auftreten von Dreadlocks und Bärten. Es gibt Orte bei denen man sich tagsüber mit nicht-Backpacker Klamotten wie ein Exot vorkommt. Ein Exot der noch nicht angekommen ist. Was vielleicht auch ein Wenig stimmt, denn Tagsüber sind die Kurzzeitbesucher dieser Orte häufig auf Besichtungstour und man wird meist wirklich ein Neuankömmling sein, der gerade seinen Bungalow bezogen hat.

Was zeichnet einen Backpacker-Ort noch aus? Viele viele kleinen Reisebüros – die häufig auch Internetcafe und Mini-Shop sind. Viele Internet Cafe. Eine hohe Verfügbarkeit von Alkohol und ggf. andern Drogen. Gelegentlich kommen noch weitere Einflüsse hinzu – in Hampi zum Beispiel der stark israelische Einfluss. Das heisst in Hampi das eine Gruppe von Backpackern sich noch eine Subkultur in der Backpacker Kultur schafft. In Hampi gab es Restaurants die auf Hebräisch geworben haben und die einem das sichere Gefühl vermittelt haben eigentlich in Israel zu sein. Typisch in Hampi auch eine Kultur fast schon arabisch auf dem Boden zu sitzen und an niedrigen Tischen zu speisen. Dabei einen schönen Blick über die Felder. Eine gewisse und sogar recht hohe Zahl von Neuankömmlingen passt sich mehr oder weniger klar in die neue Reisemode ein – so bleibt das Bild des Ortes homogen. 

Die typischen Reiserouten Meist liegen die Backpacker-Orte im Land so verstreut, dass man dazwischen mit Übernachtbussen reisen kann. Diese „Zentren“ Entwickeln sich plötzlich zu so etwas wie den heimlichen Hochburgen des Tourismus an dem jeder Backpacker vorbei muss. Die kleinen Reisebüros helfen dabei, dass man ein Land von Backpacker-Ort zu Backpacker-Ort bereisen kann, meist ohne Umwege und ohne die Sorgen sich die öffentlichen Transportmittel zusammenstellen zu müssen.

Was bedeutet das? Man kann wählen zwischen mehr oder weniger abenteuerlustigen Routen durch ein Land. Im Extremfall nähert man sich einer organisierten Tour. Es ist sogar problemlos möglich eine Reisegruppe zu formieren, denn man findet fast zwangsläufig Mitreisende die man an verschiedenen Orten wiedertrifft.
Schade ist es aus meiner Sicht, wenn man sich nur auf die Backpacker Orte beschränkt und auf einen großen Teil der Freiheit die einem die Backpacker-Reiseführer geben verzichtet. Schließlich hat man gerade die Chance sich unabhängig mit dem Land und seinen Möglichkeiten vertraut zu machen.

Wie hat sich meine Reiserouten entwickelt? Zunächst von zu Hause aus mit dem Lonely Planet und im Gespräch mit Freunden und mit indischen Arbeitskollegen – sowie natürlich den persönlichen Interessen. Das gilt für die ersten 2 Wochen bis ich Hampi erreicht hatte. Dabei wollte ich einige Großstädte, einige Naturerlebnisse und Ruinen/Tempel sehen. Spätestens in Hampi wurden die typischen Reiserouten deutlich – zum Beispiel über Gokarna nach Goa und dann weiter nach Hampi. Das Gebiet Kerala ist durchaus begehrt nur nicht notwendigerweise Fort-Kochi. Eher noch weiter südlicher gelegene kleinere Städte.  

30.01. Abreise aus Goa und das Ende der Indien Reise


Der Checkout um 09:30 Uhr ist keine Herausforderung - routiniert wird der Rucksack gepackt – eine Jeans ist das letzte Kleidungsopfer dieser Reise. Das treue Stück Denim zeigte deutliche Auflösungserscheinungen, die Löcher boten in der Wärme vielleicht eine willkommene Klimatisierung bei den angekündigten -10 Grad (!) in Hamburg hatte ich kein Interesse an freiliegenden Körperteilen. Ein letztes Frühstück mit Cornflakes und Toast, dann feilsche ich mit einem Taxifahrer einen akzeptablen Preis für die Fahrt zum Flughafen aus. Auf ein Motorrad möchte ich gerne verzichten – das gibt zu viel Muskelkater und ein wenig mehr Blech um einen herum beruhigt die Nerven.
Die letzte Taxifahrt...

Der Goa-Flughafen in Dabolim war durchaus chaotisch – und das bei einem Flughafen mit nur 2 Gates. Der Chaos-Trick liegt darin, je Gate einfach mehrere Flüge gleichzeitig abzufertigen. Auf der zentralen Abfluganzeige stehen verschiedene Flüge am gleichen Gate als „Boarding“.
Witzig ist, dass es je Gate nur einen Monitor gibt, der natürlich nur einen Flug anzeigt. Der zweite Flug der sich laut zentraler Anzeige in der Abfertigung befindet wird nicht angezeigt. Ich hatte auch eine lange Schlange an Menschen am Gate gesehen die Passagiere wollte aber alle nicht nach Bangalore sondern zu einem anderen Ziel und wurden auch abgefertigt.
Die Lautsprecher Durchsagen waren laut, aber unverständlich. Es dauerte also etwas bis ich verstand, dass sich mein Flug tatsächlich schon beim Boarding befindet. Rechts vom Gate warteten die „falschen“ Passagiere – links vom Gate warteten Mitarbeiter „meiner“ Airline auf Fluggäste. Es hat alles geklappt und mit 2 Stopps hat mich Air-India sicher nach Bangalore gebracht.

Dort warte ich jetzt seit geraumer Zeit im Check-in Bereich auf das Boarding meines Air-France Fluges. Um meine Rupies noch loszuwerden, habe ich mich mit dem zum Teil dreist überteuerten Duty-Free beschäftigt. Lindt Schokolade erzielt Liebhaberpreise die grob den 3fachen deutschen Preisen entsprechen könnten.

So enden 4 Wochen Indien an dem Ort wo sie begonnen haben. Ich bin dem Land ein Stückchen näher gekommen. Ich habe die Kultur und insbesondere die Menschen kennen und schätzen gelernt. Insbesondere die große Freundlichkeit.
Indien kann erheblich Spass machen – auch wenn die Regierung des öfteren den Eindruck von strengen Eltern erweckt. (Ausgangssperren – strenge Alkoholregeln – zum Teil stark reglementiertes Geschäftsleben) Letztlich überwiegt eindeutig die Faszination des "Incredible India!".

Donnerstag, 9. Februar 2012

29.01. Goa – From Anjuna to the south



Auf dem Weg zum Frühstück beobachtete ich einen Paraglider mit Motor.

Nach dieser Beobachtung ging ich weiter den Strandweg entlang bis ich zum Guru Restaurant gelangte. Dort waren schon einige tierische Gäste eingetroffen die den Eingang blockierten.


Mein kleiner Honda Scooter wurde am ersten Tag großzügig mit 5 Litern betankt und jetzt bin ich damit beschäftigt diese enorme Menge an Sprit zu verfahren. Der erste Tag war schon hilfreich – aber es ist noch ein dreiviertel Tank übrig, der sich heute auf dem Weg nach Süden leeren soll.

Ich will wieder versuchen an der Küste entlang zu fahren – was leider diesmal nicht so einfach ist. Ich erreiche Calangute ein Ort der von einer Unmenge an indischen Touristen aufgesucht wird und dazu gesellen sich einige Engländer und Russen.
Der Strand ist breit und überfüllt – obwohl die Menschen stehen. Wenn jeder sein Handtuch dabei hätte und es ausbreiten würde wären sicherlich einige Leute dabei deren Handtuch keinen Platz mehr findet. Im und am Wasser tobt ein unruhiges und lautes Leben. An Land spielen und schreien Kinder und verschiedene Manager. Händler preisen Ihre Ware an. Familien rufen sich aus dem Wasser an Land irgendetwas zu, dann umgekehrt. Rettungsschwimmer brüllen dazwischen. Im Wasser sind mehrere dutzen Boote zu Gange um mit Touristen kurze Trips die Küste entlang zu machen. Dazu die Schwimmenden „Bananen“ mit Touristen darauf. Im Sekundentakt starten Touren und gehen zu Ende. Zur weiteren Bereicherung gibt es noch Jetski die sich lärmend durchs Wasser graben. Dazu eine erhebliche Brandung und so entsteht ein babylonisches Gewirr an Geräuschen und Stimmen. Ich bin sehr sehr froh dort nicht allzu lange ausharren zu müssen.
Der Strand

Ein Greifvogel kreist über den Müllbergen hinter dem Strand

Der Blick auf den Strand vom Fort aus

Der weitere Weg führt zum größten Fort von Goa, welches in Aguada liegt und ausführlich beschritten wird. Das Fort steht auf einer Anhöhe direkt am Meer und erlaubt schöne Blicke über die Küstenlinie und über eine Vielzahl von kleinen Booten die mehr oder weniger in Küstennähe herumfahren. Die Gruppe von 10-20 Booten bewegt sich dabei wie ein Schwarm Fische mehr oder weniger unvorhersehbar über das Meer. Immer wieder übernimmt ein anderes Boot die Führung oder die Gruppe treibt einige Zeit ohne erkennbare Richtung umher. Ständig stoßen neue Boote hinzu – andere Verlassen die Gruppe.
Nach kurzer Überlegung erinnere ich mich daran, dass ich auf dem Weg zum Fort einen kleinen Hafen passiert habe, an dem größere Mengen an Touristen und Booten herumstanden. Ein Mann hatte mir etwas zugerufen das wie Dofin klang. Jetzt war sicher, dass er Dolphin (=Delfin) gesagt hat.
Eine malerisch gelegene weiße Kirche 

Das Fort

Die Delfin Boote

Auf dem Rückweg vom Fort hielt ich dort an und erfuhr das mich ein Ticket für die Tour mit dem Boot 200 Rupies (= knapp 3 Euro) kosten wird. Das investierte ich und gelangte mit einer Gruppe Inder in ein blitzsauberes Touristenboot mit ca. 10 Sitzplätzen einem Steuermann und einem allgemeinen Bootshelfer. Wir wurden zunächst am Fort, am Gefängnis und an „der“ Millionärsvilla vorbeigefahren bevor wir zu der Gruppe an Booten stießen die sich mit der Delfin Beobachtung beschäftigten.
Es wurde sogar garantiert, dass man Delfine zu Gesicht bekommt und das stimmte auch – die Tiere tauchten immer mal wieder zwischen den Booten auf – bzw. in der Nähe der Boote. In dem Falle geriet die Bootsgruppe in wilde Bewegung um den Ort zu erreichen wo der Delfin gesichtet wurde. In der Zwischenzeit ist das Tier natürlich längst abgetaucht und wurde zumindest an der Stelle nicht mehr gesehen. Viermal gelang es mir einen kurzen Blick auf die schwimmenden Säugetiere zu werfen, bevor es Zeit wurde wieder zurück in den Hafen zu fahren.
Das Delfin Boot

Die Millionärs-Villa
Irgendwo auf dem Bild ist ein Delfin. (Vor dem mittleren Boot)


Mit Blick auf den immer noch ziemlich vollen Tank setzte ich meine Tour in Richtung Süden bis Panaji,  der regionalen Hauptstadt fort. Panaji liegt wiederum an der Küste und ich wollte dort meiner Leidenschaft für einen süssen Nachmittagssnack nachgehen. Nebenbei gab es eine schöne Kirche zu besichtigen. Der Weg in die Hauptstadt erfolgte auf den letzten Kilometern über eine größere Bundesstraße und führte dann über eine Brücke die zumindest aus der Perspektive eines Scooters etwas Furchteinflößend war.
Glücklicherweise war es Sonntagnachmittag und der Verkehr war extrem ruhig. Panaji ist als Stadt soweit übersichtlich und verschlafen, dass man wenige Schwierigkeiten hatte sich zu orientieren.

Eine sehr große Muschel bildet das Becken

Leider hatte der Sonntag die unangenehme Folge das die Innenstadt auch Essenstechnisch eher wenig Aktivität zeigt. Ein einziger Essensladen mit süßen Angeboten wartete auf mich. Ich erstand eine kleine Schüssel mit unklarer weiß-gräulicher Masse die mit Mandeln Dekoriert war. Ich hoffte auf eine mandelhaltige Creme und behielt einigermaßen Recht. Es war zumindest süß und Lecker  dazu ein sehr gut Milk-Tea mit einer jungen Bedienung die noch am Englisch üben war. Er wollte mir einen Tee geben – und sagte dabei „You give me a tea.“ Übersetzt sagte er mir- "Bitte geben sie mir einen Tee" – statt „Bitteschön - hier ist ihr Tee“. Ich schaute etwas verwundert – weil mir auch wirklich nicht ganz klar war, ob er noch etwas von mir brauchte – zum Beispiel die Rechnung. Er wiederholte die Ansprache. Ich schaute weiter verwundert. Er formulierte um – „You want tea?“. Ich bejahte und erhielt meinen Tee.
Das Portugiesische Viertel

Dann trieb mich die immer noch zu "hoch" stehende Tanknadel weiter den Strand von Panaji herunter und schließlich folgte ich noch aus reiner Freude am Fahren den Wegweisern zur Goa-University. Die Universität liegt recht idyllisch auf einer Anhöhe war aber an einem Sonntag natürlich geschlossen.
Mein Scooter

Ich begann meine Rückfahrt und beobachtete auf dem Weg den Sonnenuntergang.


In einem der Orte war inzwischen wieder einmal eine Verkehrschaos ausgebrochen – ähnlich schlimm wie zum Samstags-Nachtmarkt an dem Moment wo ich nicht losgefahren bin. Diesmal war es eine Wahlkampfveranstaltung und die Besucher hatten ihr Wagen teilweise einfach auf der Straße stehen gelassen. Nur mit 2-Wheeler war an ein Fortkommen zu denken. Trotzdem dauerte es einigermaßen lange bis ich wieder in Anjuna war. Der Tank war noch nicht ganz in der Reserve und ich war mit dem Tag zufrieden. Es war immerhin der letzte Ausflugstag meiner Reise. Der Scooter wurde zurückgegeben und ich wanderte zu Fuß zu meinem Hostel, wo ich spät genug eintraf, als das niemand mehr da war, um gemeinsam zu Abend zu essen. Ich gönnte mir im Guru Restaurant eine Kingfish Filet und ein Tuborg. In Goa gibt es immerhin ein begrenztes Angebot an Bier und ggf. auch einmal Wein.

Die letzte Erkenntnis über den indischen Weinkonsum hatte ich auf dem Samstags-Nachtmarkt gesammelt. Dort gab es Wein – der aber nur Flaschenweise verkauft wurde. Die Flaschen waren vielleicht 0,3 oder 0,4 Liter groß. Da ich noch fahren musste habe ich verzichtet. Eine Frau hatte offensichtlich das Glück nicht fahren zu müssen und trank Wein –wobei mir fast das Genußherz stehen blieb, als ich sah, dass sie ihre Flasche Weißwein durch einen Strohhalm leerte. Grusel. Dadurch ist sichergestellt, dass der Wein keine Chance hat seinen Geschmack zu entfalten. Obwohl vielleicht ist das bei einigen Weinen auch ganz gut so.

Am heutigen Abend gab es noch einen Versuch zum Thema „Hello to the queen“ Nachtisch, bevor ich noch einen Strandspaziergang machte. Dieser zeigte, das der Strand an einem Sonntag Abend gegen 22:30 schon fast menschenleer ist und das das Hippies unbeleuchtet und tot herumsteht. Keine Feier – keine Action. Goa bereitete sich aufs zu Bett gehen vor. So beendete auch ich irgendwann meinen Spaziergang und bereitete mich ebenfalls auf meine Nachtruhe vor. Am nächsten Tag würde ich aus Indien abreisen.

Mittwoch, 8. Februar 2012

28.01. Goa - Anjuna to the north


Nach einem Frühstück entschließe ich mich dazu einen Scooter (Ungefähr soetwas wie eine Vespa) zu leihen. Auch das gestaltet sich etwas schwieriger als erwartet und ich muss etwas herumfragen bis ich einen Verleiher finde der noch nicht "ausverkauft ist" und noch fahrbare Untersätze zum Verleih übrig hat. Übrigens ist es fast unmöglich ein Fahrrad zu leihen – einfach weil kaum Nachfrage nach Fahrrädern besteht.

Gegen Mittag bin ich mobil unterwegs und fahre nach Norden so lange es der Tag zulassen wird. Dabei komme ich an verschiedenen Stränden vorbei – besichtige ein Fort und genieße es mir den warmen Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. 
Die Klippen von Anjuna mit einem der netten Restaurants

Am Fort Chapora nahe der Vagator Beach

Die russischen Touristen haben einige Städte fest im Griff - zumindest habe ich das gehört. Vom Fort Chapora sehe ich die schönen Strände von Morjim. Das wird mein nächstes Ziel.
Blick auf die ruhigere Morjim Beach

St. Anthony Church nahe Siolim

Morjim Beach mit russischen Feriengästen

Auf dem weiteren Weg nach Norden an einem der diversen Strände werden Tanzszenen (was sonst) eines Bollywood Streifens gedreht.
Filmaufnahmen für einen Bollywood Streifen nördlich von Ashvem Beach
Es wird Nachmittag und ich begebe mich einmal mehr auf die Jagd nach einem Stück Kuchen. Ein kleines französisches Cafe macht das Rennen...
Französische Kuchen und guter Kaffee in Mandrem nahe der Bushaltestelle
 Frisch gestärkt geht es weiter nach Arambol dem nördlichsten Punkt meines Tagesausflugs.

Der Strand von Arambol

Strandcafe in Arambol
 Ein schöner Sonnenuntergang auf dem Rückweg
Sonnenuntergang nahe Badem mit Blick nach Chapora

Dämmerung an der Küste von Ozran

Als ich zurück komme gibt es neue Mitbewohner im Hostel – ein britisches Pärchen die gerade mit einem Katzenbaby spielen. Wir quatschen ein Wenig und die beiden berichten, dass es einen Samstag Nachtmarkt geben soll.
Ich erinnere mich, dass mein Motorrad Taxi an einem entsprechenden Schild vorbeigefahren ist. Leider weiß ich nicht so genau wo das war. Ich fahre einfach mal los und folge einfach dem Hauptstrom der Scooter und Motorräder – Nach wenigen Kilometern wird der Verkehr immer dichter und schließlich herrscht komplettes Chaos. Die Autos stehen und die „2-Wheeler“ (Alles was 2 Räder hat) fahren kreuz und quer an den Autos vorbei. Dabei wird die schmale mit Mühe zweispurige Straße fast zur Einbahnstraße. Der Gegenverkehr kommt nur im Schritttempo voran. In der Nähe einer Moschee parke ich zusammen mit einige Russen meinen Scooter. Das kostet natürlich eine Parkgebühr und dann laufe ich zum Markt. Dort verliere ich mich für einige Stunden in vielen Marktständen die viel Handwerkskunst aber auch viel „Souvernier-kitsch“ verkaufen. Dazwischen gibt es in Gebiet mit vielerlei Essensständen und zwei Bereiche in denen Musik gespielt wird. Bei den Ständen fällt auf das erstaunlich viele Stände von Ausländern betrieben werden die selbst hergestellten Schmuck oder Kleidung verkaufen. Diese Ständen haben den Vorteil das ihre Produkte häufig besser an den Geschmack der Touristen angepasst sind und es wirkt (warum auch immer) vertrauenerweckender, wenn der Verkäufer europäischer Herkunft ist seinen mit Edelsteinen versehen Schmuckstücke anbietet.
Der Markt ist also spannender als zunächst angenommen. Als ich den Markt verlasse und zu meinem Scooter (Honda Activa) zurückkehre merke ich, dass das Gefährt noch hoffnungslos eingeparkt ist. Außerdem herrscht auf der Straße ein noch schlimmeres Chaos als vorher – denn jetzt gibt es in beiden Richtungen eher Stillstand als alles andere.

Ich kehre zurück auf den Markt und drehe noch einige Runden bevor ich schließlich erneut versuche meinen Besuch zu beenden. Das Verkehrschaos hat sich etwas gelichtet und mein Scooter ist nicht mehr eingeparkt, so dass ich losfahren kann. Der immer noch starke Verkehr sorgt dafür das ich erst einige Zeit nach Mitternacht zu Hause ankomme. Die vermutlich noch laufende Party im Hippies lockt mich nach diesem schon erfüllten Tage nicht besonders und ich ziehe das Bett vor.

Freitag, 3. Februar 2012

27.01. Abreise nach Goa


Gegen 06:00 Uhr holte mich ein Taxi ab und wir fuhren zum Flughafen.
Jetzt zeigte sich, dass es an einer Stelle in der Stadt wirklich eine Sperrung gab - zumindest früh morgens hielt sich das Verkehrschaos in Grenzen. Allerdings gab es auch keine ausgeschilderte Umleitung. Insofern ist mir etwas unklar wie man sich den Betrieb bei Tag vorstellen muss. Die Sperrung wiederum bezog sich jedoch nur auf die Richtung aus der Stadt raus – lief der Verkehr – es bleibt also etwas mysteriös was der Taxifahrer vor 3 Tagen auf dem Weg in die Stadt erklären wollte. Der Flug nach Goa hatte einen Zwischenhalt in Bangalore – so dass ich einmal mehr einige Stunden an diesem Flughafen verbrachte. 

Langsam kenn ich das Terminal besser als den Hamburger Flughafen. Insbesondere die zahlreichen Filialen von Cafe-Coffee-Day – die indische Variante von Starbucks oder Balzac - haben es mir angetan. Diesmal mit Frühstück.
Erstaunlich ist, wie organisiert der recht große Laden in der Ankunftshalle funktioniert. Es gibt ca. 20 Tische mit 2 bis 6 Sitzgelegenheiten die zum Teil aus sehr bequemen Lounge Möbeln bestehen, zum Teil aus normalen Bistro Tischen. Man bestellt an der Theke und wird gebeten sich irgendwo zu setzen. Ohne dass man eine Wartemarke oder eine andere Erkennungsmarke erhält, funktioniert es, dass man irgendwann seine Bestellung an den Tisch gebracht bekommt. Hat man irgendwann aufgegessen geht man wiederum zur Theke und bezahlt. Gerade in der Hektik eines Flughafen und der Tendenz, dass die Gäste einfach hinfortfliegen ist es erstaunlich, dass das Prinzip reibungslos funktioniert.

In Goa am Flughafen Dabolim angekommen weiß ich noch immer nicht so ganz in welchen Teil des kleinen Bundesstaates Goa ich eigentlich möchte. Ich schwanke zwischen Palolem – was zur Zeit bei den Backpackern sehr sehr angesagt ist – und Anjuna, welches Party bietet aber bei den Backpackern nicht mehr so angesagt ist. Ich entscheide mich für Anjuna, weil ich einfach einen kurzen Ausflug in den Massentourismus machen möchte und in dem Bereich von Goa mehr Städte zu erforschen sind.
Kaum aus dem Flughafen heraus wird man belagert von Taxifahren die einen in alle möglichen Ziele bringen wollen und sich mit Preise über und unterbieten. Einige Taxifahrer mit besonders guten Preisen spielen Sammeltaxi und versuchen möglichst 3 oder 4 Touristen mit dem gleichen Ziel zu finden. Erst bin Teil eines solchen Sammlers – bis er eine Gruppe mit 4 Touristen findet und mir mitteilt, dass ich mich anderweitig umschauen müsse, weil sein Taxi nur 4 Plätze habe. Letztlich nutze ich ein Motorrad Taxi. Das heisst ich habe meinen großen Rucksack auf dem Rücken, sitze hinter dem Fahrer während er mein Handgepäck vor den Bauch geschnallt hat. So brausen wir los über die Straßen nach Anjuna. Der Fahrer hatte etwas von ca. 1 Stunde erzählt – gefühlt war es länger und so richtig wohl fühle ich mich auf dem Teil auch nicht. Aber der Kollege fährt ausreichend Vorsichtig. Auf dem Weg allerdings sehen wir mehrere Unfälle, so dass ich später beim Leihen eines eigenen Scooters (kleiner Motorroller) auf einen Helm bestehen werde.

Wir kommen in Anjuna an und im ersten angefahrenen Hostel soll ich für ein sehr schäbiges kleines Zimmer 1000 bzw. nach etwas gemecker 800 Rupies zahlen. Ich lehne ab. Die Frau erklärt, dass es das verlängerte Wochenende des Repblic day ist – und dass alle Zimmer in Anjuna belegt wären. Da mit dem Wochenende ist einerseits gut – denn so brummt der Tourismus und es hilft sicher dabei Goa als „Party-Ort“ kennen zulernen.
Jetzt gerade finde ich es etwas nervig – der Motorrad Taxi Mensch fährt mich kreuz und quer durch die Stadt und ich finde in fünf oder sechs Hostels keines welches mir gefällt. Entweder sind alle Zimmer belegt oder ich will nicht.
Da gibt es z.B. "das Hostel das eigentlich nicht existiert".
Am Straßenrand sitzen einige Taxifahrer und quatschen. Ich laufe umher und frage eine Frau in einem Wohnhaus ob sie das Hostel xy sei, sie verneint und erklärt das das Hostel auf der Rückseite ist. Ich wandere los und ein Taxifahrer fragt ob ich ein Zimmer suche. Ich erkläre, dass dem so ist und ich das Hostel xy suche. Er sagt er hätte ein Zimmer – aber nur ein Zimmer. Ich schaue ihn verwundert an. Er spricht kurz mit der Frau die ich einige Sekunden vorher angesprochen habe – sie scheucht daraufhin die Kinder aus einem Zimmer der Hauses, sammelt hektisch Spielzeuge ein. Das Zimmer ist tatsächlich ein Fremdenzimmer und soll 1500 Rupies kosten. Ich ziehe weiter.

Oder das "Zimmer das ein Zelt ist".
Ein anderes Hostel – ich frage nach einem Zimmer. Die Dame erklärt sie hat nur ein Zelt für 200 Rupies. Ich folge ihr aus Dach ihres Hostels – dort befindet sich eine Art Steilwandzelt, zusammengebastelt aus einzelnen Planen. Der warme Wind streicht hindurch – und ich lehne ab. Irgendwann schicke ich den Motorrad Taxi Fahrer weg und laufe alleine weiter. Ich erhalte Ratschläge wie – verlassen sie Anjuna in der Stadt gibt es nichts.

Ich gehe in Richtung Strand in die Nähe des ersten Hostels und frage bei einem Hostel das eher nach Privathaus aussieht. Ein Hund begrüßt mich und eine ältere Frau. Sie ist verwundert das mich der Hund nicht anbellt und nach kurzer Diskussion mit einer anderen Frau haben sie ein Zimmer für mich. In einem Nebengebäude sind 3 kleine Bungalows als Reihenhaus zusammengefasst. Eines der Zimmer kostet 500 Rupies mit eigenem Bad und funktionierendem Ventilator. Ich überlege kurz – will eigentlich in ein größeres Hostel indem es einfacher ist, Kontakt mit anderen Reisenden zu bekommen – habe aber auch keine Lust mehr herumzulaufen. Ich nehme das Zimmer.
Auch dieses Hostel hatte leider kein Zimmer. Aber das Huhn hat einen nett begrüsst.

Es dämmert schon fast und ich habe gerade noch Zeit in Begleitung eines spontan getroffenen Inders den Strand zu erkunden. Er erklärt mir etwas in welchen Strandclubs mit Party zu rechnen ist. Der Strand ist erstaunlich angenehm mit nicht zu vielen Leute und aufgelockert gesäumt von einigen Strandbars und dem Hippies Club, einer großen Strandbar die mehrere Stockwerke hat und eine außenliegende Tanzfläche.
Warten auf den Sonnenuntergang

Das Hippies zu Beginn eines Partyabends

Als ich vom Spaziergang zurückkehre ist es schon Zeit für das Abendessen – ich entscheide mich jedoch zunächst für eine Dusche und esse etwas später mit Meerblick im „Guru-Restaurant“ auf dem Weg zum Strand. Dabei lerne ich einige Inder kennen die aus Mumbai angereist sind. Diese erklären mir einiges über die Jain-Religion. Schließlich mache ich mich auf ins Hippies und genieße einige Minuten open-Air-nahezu-Techno Disco. Besonders lange halte ich es nicht aus, bevor ich müde genug bin um ins Bett zu fallen.

26.01. Republic day


Heute ist in Indien Feiertag. Der Geburtstag der Republik wird gefeiert. Ich konnte nicht herausfinden ob es irgendwelche Feierlichkeiten gibt – aber es gab keine brauchbaren Informationen. Für den Tag hatte ich mir vorgenommen das „Festland“ von Kochi (Die Stadt heisst dann Ernakulum) zu besuchen. Dazu nutzte ich eine Fähre – setzte Über und lief motiviert durch die Straßen.
Fischer vor den neuen Containerterminals

Hauptsächlich waren es Einkaufsstraßen deren Läden noch damit beschäftigt waren ihre Geschäftsräume aufzuschließen. Schließlich gelangte ich in die „jew-street“ (Juden-Straße) in der sich in kleinen Gassen ein Markt befand.
Großer LKW auf kleiner Straße...
Die Marktstraßen waren schnell durchschritten und ich wanderte weiter – eine katholische Kirche hatte Gottesdienst der so gut besucht war das sich einige Menschen in den geöffneten Türen drängten.

Schließlich wanderte ich zurück in Richtung Anleger kaufte noch ein wenig ein – traf einen indischen Souvenirhändler der im Sommer nach Deutschland fährt und dort Stuttgart und Hamburg besuchen wird, speiste in einem kleinen Einkaufszentrum bei einer kleinen Kette und stellte fest das deren Essen sehr sehr mittelmäßig war. Man ahnt es – ich war von Ernakulum nicht vollends begeistert.
Werbeplakat der kommunistischen Partei
Gute Einkaufsmöglichkeiten – aber auch nicht viel mehr. Es wurde Zeit für meinen Bananen-Pie bei Kashi – schon wieder sehr lecker. Danach schlenderte ich an der Promenade von Fort-Kochi entlang um den Sonnenuntergang zu sehen.
In der Dämmerung werden fangfrische Tintenfische angelandet

Sonnenuntergang mit chinesichen Fischernetzen und den "Tintenfisch"-Fischern im Vordergrund

Mutig geworden durch des gestrige Experiment versuchte ich mich mit einem weiteren Restaurant, von welchem ich vermutete das es ganz lecker sein könnte. An dem Bereich mit einfachen Restaurants mit den Verschlägen als Kochgelegenheit drängen sich mit mindestens 4 Restaurants deren Verschläge in einer Reihe stehen. Nun versuchen „Eintreiber“ die Touristen von der Straße möglichst direkt in ihr Restaurant zu treiben. Man wird höflich angesprochen und es gibt eine gute Chance das das Restaurant mit den freundlichsten Eintreibern das beste Business hat. Eines der hinteren Restaurants hatte keine offensichtlichen Eintreiber und hieß Salt&Pepper. Es wurde trotzdem ganz gut besucht und die Leute wirkten recht glücklich. 

In der Princess Street in der mein Hostel lag gab es offensichtlich vom gleichen Betreiber auch ein Salt&Peper Restaurant in klassischer Form in einem Gebäude. Da ich keine Lust auf Essen an der Straße hatte, besuchte ich das Restaurant im ersten Obergeschoß – der Blick auf die Straße und das Ambiente waren sehr gut. Das gefiel und so setzte ich mich.
Die Bestellung gestaltete sich leicht chaotisch und es blieb das Gefühl das der Laden ein sehr gutes Stück teurer war als die Straßenvariante. Leider verschlechterte sich das Bild des Restaurants noch weiter, denn aus dem bestellten Gemüsereis wurde einfacher Reis und mein Getränk traf trotz Erinnerung erst ein als ich mein Essen schon fast beendet hatte. Die Shrimps waren geschmacklich sehr gut – nur half dass auch nicht mehr um den Besuch zu retten, denn die Preise waren fast doppelt so hoch wie auf der Straße und leider übertrieben. Noch hungrig lief ich in der Gegend herum und genoß zwei Kugeln Baskin-Robbins Eis. Immer noch hungrig lief ich zu den Ständen an der Straße und gönnte mir im Straßen Salt&Pepper einen Nachtisch der sich „Hello to the queen“ nennt. Man nehme Kekskrümel als unterste Lage und verteile darauf Bananenscheiben, Vanilleeis und warme Schokosauce – sehr süss und lecker. 

25.01. Tour durch Fort Kochi


Für diesen Tag habe ich mir vorgenommen etwas durch Fort-Kochi zu laufen und einige Kirchen und andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen.
So laufe ich munter los, finde die Kirche und dort eine französische Senioren-Touristen-Gruppe.
Die schlichte Kirche in der das Sonnenlicht durch ein fehlende Scheibe ungehindert eindringt
Kommunistische Fischer vor Fort-Kochi

Dann weiter am holländischen Friedhof vorbei zum  Marine-Museum.
Das Marine Museum verbildlicht Geschichte in Plastischen Wandbildern

Helikopter der indischen Navy

Überall sehr wenige Touristen. Ich wandere etwas ziellos durch Wohnquartiere und finde dann eine Hauptstraße, die mich in einem längeren Marsch zur nächsten Attraktionen bringen soll. Auf dem Weg liegt ein Markt auf dem es eine Vielzahl von Obstständen gibt. Halbherzig halte ich nach leckeren Bananen Ausschau – zum Glück. Denn so bemerke ich dass ein Stand Mangos verkauft.

Mango – die Frucht nach der ich seit mehr als 3 Wochen vergeblich ausschau gehalten habe. Die Frucht für die ich extra einen Teller, Messer und Gabel mitgenommen habe. Ich bin begeistert. Der Kaufimpuls jedoch muss noch etwas warten, da ich noch ein wenig Besichtigungsprogramm vor mir habe.
Eine der sauberen Straßen

Auch Tuk-Tuk Fahrer sind von Porsche begeistert...
Schließlich erreiche ich den portugiesischen Palast und das nahe gelegene jüdische Viertel mit seinen vielen Souvenirläden. Ich bin mäßig beeindruckt und ziehe weiter bzw. zurück zum Obst Stand.

Der Händler berichtet, dass heute der erste Tag ist, an dem er verkauft und das die Früchte natürlich noch recht teuer sind. Ich kaufe eine sehr große Mango und wandere zurück ins Hostel. Der Weg zieht sich und ich bin fast eine Stunde unterwegs. Die ganze Zeit trage nein stolziere ich die Mango in der Gegend herum – klar das die Frucht sobald ich das Hostel erreicht hatte geschlachtet wurde. Das Geschmackserlebnis war so überzeugend, dass die Mühen auch sofort wieder vergessen waren. Mein zweiter Favorit in Fort-Kochi ist das Cafe Kashi – dort locken mich Creme Pies in den Geschmacksrichtungen Schokolade und Banane. Die Pies sind ungefähr so große wie die Kuppelförmigen Torten von Coppenrath und Wiese und sind eine Ansammlung von frischen Früchten und sehr fester Creme die eher ein Pudding ist. Der Genuss wird gekühlt serviert und verliert etwas an Form sobald er warm wird. Man muss das Stückchen also vernichten bevor es zu warm wird – selbstverständlich war es mir eine Ehre diesen Job zu übernehmen. Da ich das Cafe schon am ersten Tag von Freddy dem freundlichen Rezeptionisten des Princess-Inn Hostels empfohlen bekam, konnte ich den Kuchen Job nahezu jeden Tag erfüllen.
Gegen Abend bin ich mit einem Tuk-Tuk erneut zum Obststand gefahren um Nachschub an Mangos zu holen.

Internetzugang Nachdem ich in Hampi größte Schwierigkeiten hatte an eine brauchbare Internetverbindung zu kommen ist selbiges Vorhaben in Fort-Kochi einfacher. In der Nähe des Wassers gibt es am Straßenrand eine Ansammlung von sehr einfachen Restaurants die aus wenig mehr bestehen als einem kleinen Verschlag in dem gekocht wird. Die Gäste sitzen auf Plastikstühlen auf einem Platz vor den Kochverschlägen. Ich habe bei einem Stand zu abend gegessen und der Geschmack war mittelmäßig – dafür allerdings erhält man kostenlosen Internetzugang. D.h. während man in Hampi 40 Rupies für Internet zahlen muss kann man sich hier einfach für 30 Rupies eine Fresh-lime-Soda bestellen und so lange im Internet surfen wie man möchte. So bin ich meine Zeit in Fort-Kochi zumindest abends mehr im Internet als im Gespräch mit anderen Reisenden. Es ist auch überraschend schwierig abends mit anderen Leuten aus dem Hostel essen zu gehen – vielleicht bin ich aber auch meist zu spät zurück von meinen Aktivitäten.

Mein heutiges Abendessen sollte möglichst geschmackvoll werden und so folgte ich einer Empfehlung des Lonely-Planet in eine etwas weiter entfernt liegendes Restaurant. Auf dem Weg stolperte ich in ein leicht extatisches Schulfest mit viel Tanz und Musik.
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Eine gute Gelegenheit einige Videos zu drehen und das Abendessen noch etwas zu verschieben. Schließlich im Restaurant angekommen war dieses recht leer – das Essen wiederum war sehr lecker. Shrimps gebraten mit einer speziellen Würzmischung dazu Kokosnussreis. Als Nachtisch der Überraschungsnachtisch des Hauses. Ein Süßer Traum aus Eis, Schokolade und Früchten.